Hierzulande oder ganz allgemein auf den europäischen Märkten, ist der Hersteller Dodge noch recht unbekannt. In den USA sieht dies ganz anders aus, denn hier handelt es sich sowohl um einen der „Big Player“ als auch um einen echten Traditionshersteller. Aus dem Hause Dodge stammen eine Fülle von Klassikern und auf dem Heimatmarkt steht die Marke vor allem für enorme Zuverlässigkeit und Langlebigkeit. Seit 2021 ist Dodge Teil der in den Niederlanden firmierenden Stellantis-Gruppe und teilt sich entsprechend die Plattformen mit Modellen von Fiat oder auch Jeep. Interessant ist dabei, dass die Fahrzeuge mit dem Widderlogo hierzulande mit gänzlich anderen Motoren angeboten werden als in den USA. Besonders berühmt ist bis heute der Dodge Challenger aus dem 1970 gedrehten Filmklassiker „Vanishing Point“ und auch in „Bullitt, „Death Proof“ und „The Fast and the Furious“ hat die Marke ihre Auftritte.
Dodge – Geschichte eines Autobauers
Die Geschichte des Automobilherstellers Dodge beginnt mit den beiden Brüdern Horace Elgin Dodge und John Francis Dodge. Beide gelten als wahre Autopioniere und arbeiteten bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Henry Ford zusammen. Dodge fungierte als eine Art Steigbügelhalter für Ford und versorgte dessen Firmengründer mit dem erforderlichen Kapital. Des Weiteren handelte es sich um eine Kugellager- und Maschinenfabrik mit Sitz in Detroit, Michigan und damit im Herzen der US-Automobilindustrie. Auch Oldsmobile profitierte vom Know-how von Dodge und die ersten Teile für die Fahrzeuge dieser Marke stammten ebenfalls von den Dodge-Brüdern.
Eine eigene Autofabrik wurde 1914 ins Leben gerufen, weshalb dieses Jahr auch als Anbeginn der Marke in den Geschichtsbüchern steht. Zu Beginn orientierte man sich am Ford T, verbesserte den Topseller jedoch in vielerlei Hinsicht. Während des Ersten Weltkriegs wurde Dodge dann Rüstungsproduzent und 1928 folgte die Übernahme durch Chrysler. Auch während des Zweiten Weltkriegs verdingt sich Dodge als Produzent von Geländewagen und baute nach dem Ende des Krieges sein Image als Midprize-Anbieter auf. Vor allem der Dodge Custom Royal gilt als Klassiker der Familienkutschen und trug bereits in den 1950er Jahren den legendären Red Ram, einen Hemi-Motor mit acht Zylindern unter der Motorhaube.
Der Red Ram- Motor war ein echter Trumpf, der in den 1960er Jahren maßgeblich für die Entstehung der nächsten Legende, des Dodge Charger, verantwortlich war. Mit dem Muscle Car unterstrich der Hersteller seine Ambitionen als Massenhersteller und punktete mit einem Sieben-Liter-Boliden und einem überaus erfolgreichen Rennwagen.
Die Sportlichkeit der Marke kam in späteren Dekaden auch durch den Dodge Viper zum Ausdruck und doch blieb das Unternehmen bodenständig und lieferte mit dem Dodge RAM auch einen spannenden so genannten Light Truck und damit ein Fahrzeug, das seit den 1990er Jahren ein eigenes Segment bedient. In Europa ist Dodge seit 2003 vertreten und wurde zunächst von Daimler im Rahmen der Fusion mit Chrysler vertrieben. Der Erfolg blieb zunächst einmal aus, doch startete die Marke 2010 einen neuen Anlauf und gliederte sowohl den Ram als auch die Viper als eigene Marken aus. Seitdem zeigt das Logo einen Schrifzug mit zwei Rennstreifen und der Autobauer deckt ein breites Spektrum an Modellen ab.
Sportliche Erfolge von Dodge
Der Motorsport der 1960er Jahre war einer der Gründe für die enorme Bekanntheit von Dodge. Der Red Ram- Motor sorgte dafür, dass der Dodge Charger Daytona zu einem der erfolgreichsten Rennwagen der Nascar- Serie avancierte. Vor allem im Jahr 1970 war das Modell beim Grand National erfolgreich und fuhr gleich elf Siege ein, 1966 waren es sogar 15 Triumphe und auch 1974 und 1975 stand Dodge ganz oben. In den 1990er Jahren war es die Dodge Viper alias Chrysler Viper, die auch in Europa, darunter auf dem Nürburgring, in Spa-Francochamps, Sebring und Le Mans triumphierte. 2021 beschloss die Marke eine Rückkehr in den US-Motorsport, nachdem 2012 erst einmal eine Pause eingelegt wurde.
Dodge als Innovationshersteller
Erfindungen aus dem Hause Dodge waren unter anderem der elektrische Starter als Verbesserung der Handkurbel des Ford T oder auch die Konstruktion des ersten komplett aus Stahl gebauten Autos in den USA. Auch die Technologie der hubraumstarken Hemi-Motoren wurde maßgeblich von Dodge mit- bzw. weiterentwickelt.
Aktuelle Modelle von Dodge
Die Liste der Dodge Modelle ist lang, wobei nur einige wenige der Fahrzeuge auch auf dem deutschen Markt zu haben sind. Zu nennen sind vor allem der Dodge Charger als Inbegriff eines Supersportlers und so genannten „Muscle Cars“ sowie der ebenfalls sportliche Dodge Challenger. Wer hingegen nach einem SUV Ausschau hält, wird mit dem Dodge Durango belohnt und darf sich auf ein echtes Kraftpaket mit bis zu 720 PS und mehr als fünf Meter Länge freuen.